Die meisten Geflüchteten sind aus Bürgerkriegsländern geflohen, in denen Sicherheit und Rechtsstaatlichkeit nicht (mehr) aufrechterhalten wurden bzw. nicht gegeben waren. Zudem ist davon auszugehen, dass viele Geflüchtete aufgrund der Erlebnisse in ihren Herkunftsländern und während der Flucht Traumata erlitten. Außerdem ist je nach Herkunftsland und Fluchtroute unmenschliche oder willkürliche Behandlung durch Beamte für Geflüchtete die Norm. Diverse Berichte sowie Aussagen von Fachpersonen und Betroffenen legen nahe, dass Geflüchtete gegenüber „der Uniform“ folglich großes Misstrauen haben. Entsprechend klein kann dann die Bereitschaft sein, sich an die Polizei zu wenden, wenn man Zeuge oder Opfer einer Straftat wird. Vor diesem Hintergrund, dass schwierige sozio-ökonomische Verhältnisse ein wichtiger Faktor bei Straftaten sein können– sowohl in Bezug auf Täterschaft wie auch auf Opfer – scheinen positive Begegnungen mit Polizist*innen im Aufnahmeland umso wichtiger.
Rollen und Aufgaben der Polizei
In Zusammenarbeit mit Candy Sommer, Referent Einsatz der Polizeidirektion Dresden, werden in einem Workshop den Teilnehmenden die Rolle und Aufgaben der Polizei vermittelt. Darüber hinaus werden gemeinsam mit den Teilnehmenden Themen wie Rechte und Pflichten bei einer Personenkontrolle, häusliche Gewalt, sexuelle Übergriffe, öffentlicher Raum und Umgang mit Provokationen erarbeitet. Je nach Geschlecht, Interessen sowie aktuellen Herausforderungen der Teilnehmenden können die Themenbereiche angepasst werden. Außerdem werden die Teilnehmenden ermutigt, ihre Erfahrungen zu teilen und Fragen zu stellen.
Ziele
Geflüchtete sollen, entgegen ihren etwaigen negativen Erfahrungen aus ihren Herkunftsländern, Vertrauen zur deutschen Polizei gewinnen und ein Mindestmaß an Rechtssicherheit und Rechtsbewusstsein für ihren Aufenthalt in Deutschland vermittelt bekommen. Dies soll Straftaten reduzieren und ein gutes Zusammenleben fördern.
Inhalte
- Rolle und Aufgaben der Polizei
- Rechte und Pflichten bei einer Personenkontrolle
- häusliche Gewalt
- sexuelle Übergriffe
- öffentlicher Raum
- Umgang mit Provokationen
Zielgruppe
Menschen mit Flucht- und Migrationsgeschichte in Sprach- und Integrationskursen, Wohngruppen unbegleiteter minderjähriger Ausländer (UmAs), Berufsschulzentren u. ä.
Dauer
individuell und nach Absprache