Selbstbehauptung und taktisches Verhalten clever nutzen
Da ist sie, die Situation, die sich Eltern am wenigsten wünschen: Ihr Kind nimmt eine Konflikt- oder Gefahrensituation wahr, und weiß sich nicht zu helfen. Auf dem Heimweg sieht es eine Gruppe Jugendliche, die den Gehweg blockieren. Die Eltern haben ihrem Kind immer gesagt, es soll sich nicht von fremden Menschen ansprechen lassen und mit niemandem mitgehen. Und es soll nach der Schule direkt und ohne Umwege nach Hause kommen. Viele Kinder werden in dieser Situation den Blick senken und versuchen, unauffällig an der Gruppe Jugendliche vorbeizulaufen. Das ist der direkte Weg ohne Umwege. Der gesenkte Blick soll wirken, als ob das Kind keine Gefahr für die Jugendlichen ist.
Genau dieses Verhalten kann jedoch zu einem Risiko werden: Das Kind geht direkt auf die mögliche Konfliktsituation zu, anstatt sie zu meiden. Es senkt den Blick und vermittelt mit seiner Körperhaltung: „Ich bin ein leichtes Opfer.“
In unserem Kindertraining „Starke Kinder sagen NEIN!“ besprechen wir verschiedene Konflikt- und Gefahrensituationen. Die Kinder trauen sich, offen über Probleme und Ängste zu sprechen. Es fällt ihnen leichter, gefährliche Situationen zu erkennen und damit umzugehen. Anschließend üben wir Handlungsmöglichkeiten, die sie anwenden können, um Gefahren aus dem Weg zu gehen. Das stärkt das Selbst- und Verantwortungsbewusstsein der Kinder.
Grenzen setzen und respektieren
Das sogenannte taktische Verhalten bedeutet, dass Kinder sich vor dem Eintreten einer möglichen Gefahr bereits darüber Gedanken machen, wie sie diese vermeiden können. Dazu gehört zum Beispiel eine selbstbewusste Körperhaltung und diese gezielt einsetzen zu können. Mithilfe von Distanzspielen und Wahrnehmungsübungen lernen sie ihre Körperhaltung einzuschätzen und die der anderen zu deuten. Im Mittelpunkt steht der faire und respektvolle Umgang miteinander.
Der zweite wichtige Aspekt des taktischen Verhaltens ist es zu üben, wie Kinder einem Konflikt aus dem Weg gehen können. Gibt es einen anderen Weg, den ich gehen kann? Gibt es eine vertrauenswürdige Person in der Nähe, die ich ansprechen kann? Wie mache ich auf mich aufmerksam, wenn es wirklich brenzlig wird? Wenn Kinder diese Fragen beantworten können, fühlen sie sich gestärkt und sicherer mit ungewohnten Situationen.
Interesse
Nähere Informationen finden Sie hier. Sollten Sie Interesse an einer Umsetzung dieses Angebotes in Ihrer Einrichtung, Gruppe oder Klasse haben, melden Sie sich gern per Mail bei Claudia Meißner oder Lea Krusche.