Gesprächsstoff gab es reichlich. Insbesondere der Austausch zum Thema Finanzen war den Teilnehmenden wichtig. Finanzierungssituationen sind oft prekär. Die Beteiligung von Ehrenamt erfordert Hauptamt, hinzukommen Druck- und Layoutkosten oder Kosten für die Öffentlichkeitsarbeit. Fördermittel können eine Anschubfinanzierung sein, die Herausforderung liegt in der langfristigen Finanzierung einer Struktur. Viele brennende Themen wurden angeschnitten, ein weiteres Treffen ist in Planung. 

Das Netzwerk versteht sich als Interessenvertretung für Dresdner Stadtteilmagazine und Stadtteilvereine mit Interesse am Aufbau eines solchen und als Plattform für Erfahrungsaustausch und gegenseitige Unterstützung. Am ersten Treffen nahmen die Stadtteilmagazine johannstadt.de und ZEILE aus der Johannstadt, das Friedrichstädter friese journal, das Neustadt-Geflüster und die an der Redaktionsarbeit interessierten Stadtteilvereine Heimatverein Prohlis e.V., Gemeinsam in Plauen e.V., Löbtop e.V., Kaizbachkastanie e.V., Netzwerk Dresden Nord, konglomerat e.V., Pro Pieschen e.V. und das Quartiersmanagement Nördliche Johannstadt teil.

Gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken

Stadtteilmagazine leisten einen wichtigen Beitrag für das Zusammenleben in der Stadtgesellschaft. Sie werden oft von viel Ehrenamt getragen, sind Orte des Dialogs, der Information, der Erinnerung, Teilhabe und Identifikation. Ihre Geschichten handeln von Veränderungsprozessen im Quartier, von Nachbarschaft und Lebenswegen und sind ganz nah dran an den Bewohnerinnen und Bewohnern.

In der Johannstadt hat sich die vom Stadtteilverein getragene Stadtteilredaktion aus der Stadtteilinternetplattform des Quartiersmanagements entwickelt. Seit 2020 wird die Onlineplattform johannstadt.de halbjährlich durch das vom Johannstädter Kulturtreff herausgegebene Printmagazin ZEILE ergänzt. Koordinatorin Anja Hilgert beschreibt, welchen Beitrag das Magazin zur Stadtentwicklung leistet: "Das Stadtteilmagazin war vielen Johannstädter:innen ein Bedürfnis und ist mit einem breiten Engagement aus der Bewohnerschaft aufgebaut worden. In einem Wohngebiet mit vernachlässigter Infrastruktur, starkem Zuzug von Menschen mit Migrationserfahrungen, vielen Sozialleistungsempfänger:innen sowie wenig Treffpunkten und Cafés trägt die Stadtteilredaktion mit Portraits von Menschen und Orten sowie Informationen über die Stadtteilentwicklung zur Identifikationsstiftung bei. Den Stadtteil mit Erzählungen zu beleben, die zu Gespräch und Austausch anregen, versteht die Redaktion als Beitrag und vielleicht sogar als Anstiftung zu mehr Nachbarschaft und Teilhabe und stärkerem gesellschaftlichen Zusammenhalt."

Wie in der Johannstadt, so arbeiten auch die anderen Stadtteilredaktionen aus dem Wunsch heraus, Themen aus dem unmittelbaren Umfeld zugänglich zu machen und Veränderungsprozesse aufzugreifen. Der Blog friese journal aus der Friedrichstadt ist genau aus einem solchen Bedürfnis entstanden: "In den letzten zehn Jahren ist die Einwohnerzahl um 50 % gestiegen. Neue Nachbarn treffen auf Alteingesessene, die Infrastruktur ändert sich erheblich im Stadtteil. Freiräume sind durch Bebauung weggefallen, neue Mobilitätskonflikte entstehen, Kneipen, soziale Räume, Start-ups und zahlreiche Vereine und Initiativen entwickeln sich. Aber woher erfahre ich das? Jeder weiß ein wenig über den Stadtteil, aber es gibt keinen Ort, an dem alle Informationen zum Stadtviertel zusammenlaufen“, liest man zur Entstehungsgeschichte auf ihrem Blog.

Stadtteil-Netzwerk Dresden

Die bürgernahe Arbeit von Stadtteilvereinen und -magazinen stellt eine wichtige Ressource dar, um gesellschaftlichen Herausforderungen niedrigschwellig begegnen zu können. Mit dem Stadtteile-Netzwerk Dresden wird diese Ressource durch stadtteil- und sektorübergreifende Vernetzung gestärkt. Thematische Netzwerktreffen bieten Gelegenheit für Austausch, gegenseitige Unterstützung und das Formulieren von gemeinsamen Anliegen. Initialzündung für die Vernetzung der Dresdner Stadtteilvereine waren zwei im Rahmen der Zukunftsstadt initiierte Netzwerktreffen zum Thema Stadtteilfonds und Stadtteilbeiräte, bei denen weitere Themen mit Austauschbedarf identifiziert wurden, die nun nach und nach abgearbeitet werden.  

Das Stadtteile-Netzwerk Dresden ist eine Plattform für Vereine, Initiativen und Organisationen, die unser Zusammenleben in Dresden mitgestalten. Das Netzwerk steht Interessierten offen. 
Auskunft zum Netzwerk erteilt Yvonne Bonfert von der Aktion Zivilcourage e.V. Gern können Anfragen an y.bonfert@aktion-zivilcourage.de gestellt werden.

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Yvonne Bonfert

stellvertretende Geschäftsführung

Ansprechpartnerin für Bewerbungen u.
Stadtteile-Netzwerk Dresden

Tel. 017613714282
y.bonfert@aktion-zivilcourage.de