Im Februar wird für die Familie Reiner jeweils ein Stolperstein verlegt. Bis zu ihrer Verfolgung und Ausgrenzung durch das NS-Regime war Maximilian Reiner gemeinsam mit seiner Ehefrau Inhaber des Kaufhauses Heidenau auf der Bahnhofstraße 10. Es war seinerzeit das größte und einzige Kaufhaus in der Region. Auch den beiden Kindern wird mit der Verlegung gedacht.
Angefangen hat das Stolperstein-Projekt des Künstlers Gunter Demnig in Berlin. Bereits 1996 wurde hier der erste Stein mit Messingschriftzug verlegt, um an die Opfer des NS-Regimes zu erinnern. Bis heute werden die Stolpersteine in Handarbeit angefertigt und vom Künstler persönlich verlegt. Mit den Steinen soll das Gedenken nicht nur zurück in die Städte und Straßen geholt werden, sondern auch die Erinnerung an die Menschen lebendig werden, an den Orten, an denen die Opfer einst ihr Leben führten.
Bis heute sind mehr als 80.000 Stolpersteine in 1265 Kommunen und 21 Ländern Europas verlegt.
Initiative von vier Schülerinnen wird Realität
Bereits im September 2020 starteten wir ein Ganztagsangebot zum Thema Nationalsozialismus am Herder Gymnasium Pirna. Da die selbstständige Realisierung eines Erinnerungsprojekts im Vordergrund stand, entschieden sich die Teilnehmenden einen Stolperstein zu verlegen. Von der Recherche über die Opfer, ihre Angehörigen, bis hin zur persönlichen Antragsvorstellung beim Stadtrat Heidenau organisierten die Schülerinnen eigenständig die notwendigen Schritte. Die Verlegung am 19.02. bildet damit den krönenden Abschluss des Projekts.
„Die Stolpersteine sind eine wunderschöne Möglichkeit, den Verfolgten die würdevolle Erinnerung zu ermöglichen, die sie verdient haben. Gerade mit der goldenen Farbe. Ich denke, dass jedem klar wird, dass wir die Menschen nicht vergessen dürfen. Und so bekommt auch jeder etwas mit, durch die Positionierung auf der Straße - egal, ob arm oder reich oder unterschiedlich involviert in die Vergangenheit. Einfach jeder.“, so eine Schülerin der AG.
Bei der Organisation vor Ort und in Absprache mit der Stadt Heidenau wirken wir als Unterstützer und laden herzlich zu einem Besuch ein. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Der Stolperstein wird von Eltern gespendet.
Weitere Informationen zum Stolperstein-Projekt erhalten Sie hier.