Das Herzstück des Projekts „Ich bin wählerisch!" der Aktion Zivilcourage e.V. sind die jährlichen Peer-Ausbildungen. Vom 10.-12.11. bildete das Projektteam 12 Jugendliche im Alter von 12 bis 20 Jahren zu Peers aus, die in den kommenden Monaten eigene Workshops zum Thema Verschwörungsmythen durchführen.

In den drei Tagen erwarben die Jugendlichen in jeweils drei Workshops zunächst umfangreiches Wissen zu den Funktionsweisen von, Gefahren und Handlungs- bzw. Umgangsstrategien mit Verschwörungsmythen.

Zusätzlich erlernten die Teilnehmenden im Moderations-Workshop zahlreiche Tipps und Tricks, wie man vor einer Gruppe spricht, Diskussionen leitet und seine Nervosität durch gezielte Atemübungen in den Griff bekommt. In den Pausen und an den Abenden kam aber auch der Spaßfaktor nicht zu kurz. Zwischen Tischtennis, einem Spaziergang zum Spitzhaus Radebeul oder beim gemeinsamen Lagerfeuer mit Stockbrot gab es viele Gelegenheiten, Kontakte zu knüpfen und neue Freundschaften zu schließen.


Alles Verschwörung?

Am ersten Ausbildungstag lernten die Peers die Unterschiede zwischen den Begriffen Verschwörungsmythos, Verschwörungserzählung und Verschwörungsideologie kennen und es wurde besprochen, weshalb die Bezeichnung "Verschwörungstheorie" umstritten und irreführend ist. Danach wurden die sieben Merkmale vom Verschwörungsglauben und die Motive, weshalb Menschen für verschwörungsgläubiges Denken anfällig sein können, thematisiert. Nachdem erarbeitet wurde, wie sich die Jugendlichen eine "typisch verschwörungsgläubige Person" vorstellen, besprachen wir Studienergebnisse und abgerundet wurde der Teil mit dem Entwerfen einer eigenen fiktiven Verschwörungserzählung.

Der zweite Tag beinhaltete zwei thematische Schwerpunkte. Im ersten wurden die Gefahren, welche von Verschwörungserzählungen oder auch von Anhänger:innen dieses Denkens ausgehen, thematisiert. In Gruppenarbeiten bearbeiteten die Jugendlichen verschiedene Themenfelder, die zu Gefahren vom Verschwörungsglauben zählen. Im zweiten thematischen Teil wurden verschiedene Handlungsstrategien vorgestellt. Es wurden verschiedene Methoden thematisiert, wobei die Jugendlichen in Form eines "Faktensandwiches“ lernten, wie eine argumentative Widerlegung gegen Falschnachrichten ablaufen kann. Auch durch die Methode des gezielten Nachfragens erprobten die Peers eine Methode, die darauf hinzielt seine eigenen Argumente und Ansichten zu hinterfragen.


Ab in die Workshop-Werkstatt!

Abschluss der Peerausbildung bildete die Workshop-Werkstatt. Dort konzipierten die Peers auf Basis des aus den Tagen davor gemeinsam erarbeiteten Wissens und der gewonnenen Fähigkeiten ihre eigenen Workshops. Dafür erhielten sie viele verschiedene Materialien und probierten sich an den einzelnen Phasen des Workshops. Zum Thema Verschwörungsmythen wurden in der Zeit nochmal grundlegende Fragen besprochen und die Peers probten einzelne Teile des Workshops, welchen sie an den Schulen durchführen werden.

Gut gerüstet mit jeder Menge Wissen und Vorfreude sind die teilnehmenden Jugendlichen nun in der Lage in den nächsten Wochen und Monate ihre eigenen Workshops zu meistern, um ihr Wissen an andere Jugendliche weiterzugeben.

Das Team von "Ich bin wählerisch!" verabschiedet sich leider mit dieser letzten tollen Ausbildung für dieses Jahr in Bezug auf weitere Peerausbildungen. Das Team sagt "Danke!" an alle Peers, die dieses Jahr bei unseren Ausbildungen dabei waren. Wir sehen uns nächstes Jahr!

Weitere Informationen zum Projekt hier: https://ichbinwaehlerisch.de/

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Fabian Starosta

Referent