Das Herzstück der beiden Projekte "Goodbye Hate Speech" und "Ich bin wählerisch!" der Aktion Zivilcourage e.V. sind die jährlichen Peerausbildungen. Vom 22. bis 24. September bildeten die beiden Projektteams 14 Jugendliche im Alter von 13 bis 18 Jahren zu Peers aus, die in den kommenden Monaten eigene Workshops zu den Themen Umgang mit Verschwörungsmythen, Fake News und Hate Speech an ihren Schulen durchführen.
Peerausbildung trifft Peerausbildung - Aktiv gegen Verschwörgungsmythen und Hass im Netz
Weil doppelt ja bekanntlich besser hält, ging es für die Projektteams von "Goodbye Hate Speech" und "Ich bin wählerisch!" dieses Mal gemeinsam nach Görlitz zur Peerausbildung. Vom 22. bis 24 September bildeten sie dort Jugendliche im Alter von 13 bis 18 Jahren zur Workshopleitenden aus. In den drei Tagen erwarben die Jugendlichen in jeweils drei Workshops zunächst umfangreiches Wissen zu den Themen Umgang mit Fake News, Hate Speech und Online-Extremismus im Netz bzw. zum Thema Verschwörungsmythen. Bei den Peers von "Goodbye Hate Speech" lag der Fokus dabei insbesondere auf der Vermittlung von effektiven Handlungsoptionen im Umgang mit diesen Netzphänomenen. In der Peersausbildung zu Verschwörungsmythen waren hingegen die Funktionsweisen, Gefahren und Handlungs- bzw. Umgangsstrategien zentral.
Zusätzlich erlernten die Teilnehmenden in Moderations-Workshops zahlreiche Tipps und Tricks, wie man vor einer Gruppe spricht, Diskussionen leitet und seine Nervosität durch gezielte Atemübungen in den Griff bekommt. In den Pausen und an den Abenden kam aber auch der Spaßfaktor nicht zu kurz. Zwischen Impro-Theater, Stadtführung und Tischtennisturnier gab es viele Gelegenheiten, Kontakte zu knüpfen und neue Freundschaften zu schließen.
Was kann ich gegen Falschnachrichten, Hass und Extremismus im Netz tun?
Mit dieser Kernfrage beschäftigten sich die Peers bei der Ausbildung von "Goodbye Hate Speech" an den ersten beiden Ausbildungstagen. Um sie zu beantworten startete die Ausbildung nach einer ersten Kennlernphase mit dem Workshop #Fake News. Dort erlernten die Jugendlichen zunächst, wie sie Fake News überhaupt sicher erkennen können und diskutierten, was sie tun können, wenn sich eine Nachricht als Fake entpuppt. Dieses Wissen unterzogen sie direkt im Anschluss einem Testlauf und entschieden anhand von sieben Social Media Posts, ob es sich um einen Fake oder eine echte Nachricht handelt.
Am zweiten Ausbildungstag gingen die Peers der Frage nach, was sie gegen Hassrede und Extremismus im Netz unternehmen können. In den beiden Workshops #Hate Speech und #Online-Extremismus erfuhren sie, welche Menschengruppen besonders von Hassrede im Netz betroffen sind und setzten sich mit den rechtlichen Hintergründen bei Hassrede auseinander. Anhand verschiedener Beispiele erarbeiteten die Peers mögliche Handlungsoptionen, wie sie Hasskommentaren im Netz begegnen können, und diskutierten deren Vor- und Nachteile.
Zudem wurde erläutert, wie sich Extremist:innen Social Media zunutze machen und in welchen Formen Online-Extremismus dort auftritt. In Gruppenarbeiten setzten sich die Jugendlichen mit verschiedenen Erscheinungsformen von extremistischen Inhalten im digitalen Raum und erarbeiteten je eine Checkliste, wie man diese erkennt. Im Anschluss tauschten sich die Peers darüber aus, wie man mit diesen Inhalten umgehen sollte, um ihre Verbreitung zu unterbinden.