Bei einem Blockseminar vom 19. - 21. November trafen sich tschechische und deutsche Studierende aus dem deutsch-tschechischen Kooperationsprojekt "CouReg" in Ústí nad Labem. 

Erster Halt: Tisá

Die kleine Stadt an der Grenze zu Rosentahl-Bielatal bildet den Einstieg in ein gemeinsames Wochenende. Studierende der TU Dresden und der UJEP Ústí nad Labem treffen sich hier zum ersten Mal, um gemeinsam über demokratische Werte und Zivilcourage in einen Austausch zu kommen. Bei einer Wanderung entlang der berühmten Tissaer Wände (Tiské stěny) lernt sich die Gruppe kennen und kommt auf deutsch und englisch miteinander ins Gespräch. 
Anschließend wird die Gruppe vom Bürgermeister, Herrn Kratochvil, empfangen. Durch den Bezirkshauptmann Jiří Řehák und einen Zeitzeugen lernen die Studierenden die Geschichte des Ortes kennen und sprechen auch über persönliche Beziehungen zwischen Tschechen und Deutschen in der Grenzregion. Der Tag schließt mit einem Einblick in das Thema demokratische Werte und Zivilcourage. Einen wichtigen Aspekt nehmen die Studierenden mit: Zivilcourage bedeutet auf der Basis von demokratischen Werten einzugreifen, sich einzusetzen oder sich selbst oder jemand anderes zu verteidigen. Im Anschluss reist die Gruppe gemeinsam nach Ústí nad Labem.

Zweiter Tag: Training für Zivilcourage

Am zweiten Tag trifft sich die Gruppe in der UJEP Ústí nad Labem. Zu Beginn stellt sich der Kooperationspartner die Euroregion Elbe Labe vor und gibt den Studierenden einen Einblick in ihr Arbeitsfeld. Im Anschluss blickt die Gruppe auf aktuelle politische Geschehnisse. Ein Student der UJEP berichtet über die Wahlen in Tschechien, die genau wie in Deutschland erst vor Kurzem stattgefunden haben. Gemeinsam diskutieren die Studierenden über Parallelen und neue Entwicklungen in beiden Ländern. Nach dem Theorieblock folgt eine praktische Ausbildung der Studierenden. Zwei Referentinnen der Aktion Zivilcourage e.V. zeigen den Studierenden, mit welchen Methoden sie das Thema Zivilcourage auch mit Schülerinnen und Schülern besprechen können. Bei dieser Peer-to-Peer-Ausbildung leiten die Studierenden erste Übungen eigenständig an und reflektieren gemeinsam das Thema Zivilcourage und ihr pädagogisches Handeln.

Der Tag klingt bei der Ausstellung "Unsere Deutschen" im Museum Ústí nad Labem aus.

Dritter Tag: politische Stadtführung

Am dritten Tag treffen sich die Studierenden mit Jan Kvapil und lernen bei einer Stadtführung wichtige politische Ereignisse kennen. Teil der Führung sind die Entstehungsgeschichte der Stadt, bauliche Veränderungen unter der Besatzung des NS Regimes, Einflüsse des Sozialismus als auch aktuelle Diskussionen über Bauvorhaben und der Umgang mit dem politischen Erbe der Stadt z.B. in Form von Diskussionen über sozialistische Kunst im öffentlichen Raum. Im Anschluss werden hier und da noch ein paar Kontakte ausgetauscht und die Gruppe aus Deutschland tritt ihre Rückreise an.

Ausblick

Das dreitägige Treffen bildete den Auftakt des gemeinsamen Seminars "Courage haben und unsere Region gestalten". Weitere gemeinsame Veranstaltungen sind geplant. Neben einer Publikation zum Thema werden Studierende in Begleitung von der Aktion Zivilcourage e.V. Workshops durchführen und das Thema Zivilcourage für Jugendliche aufbereiten.

 

Das Projekt ist eine Kooperation zwischen der Aktion Zivilcourage e.V., der TU Dresden, der UJEP Ústí nad Labem und der Euroregion Elbe Labe. Es wird wird über das Kooperationsprogramm zur Förderung der grenzübergreifenden Zusammenarbeit zwischen dem Freistaat Sachsen und der Tschechischen Republik 2014-2020 (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung / Sächsische Aufbaubank) finanziert.