"Der Workshop hat fruchtbare Diskussionen ermöglicht, die gezeigt haben, wie wichtig Austausch und gegenseitige Unterstützung im Umgang mit den Folgen der Corona-Pandemie sind. Besonders hat mich gefreut, dass sich so viele unterschiedliche Vereine und Organisationen beteiligt und ihre Erfahrungen geteilt haben" lautet das Fazit von Charlotte Müller.
Sie hatte für die Freiwilligenagentur "ehrensache.jetzt" an dem Workshop "Engagement trotz(t) Corona" teilgenommen und den Austausch in einem von vier virtuellen Räumen moderiert. Die Moderation der anderen drei Runden hatten Dr. Julia Günther vom Bürgermeisteramt der Stadtverwaltung Dresden, Susann Steinert-Fanghänel vom Kulturbüro Dresden und Jan Witza von der Evangelischen Jugend Sachsen übernommen. Sie ermöglichten damit am 23. Februar etwa 30 Teilnehmenden aus Vereinen und Verbänden hauptsächlich aus Dresden und Sachsen - aber auch anderen Bundesländern - die Reflexion über Veränderungen, die die Pandemie für zivilgesellschaftliches Engagement mit sich gebracht hat.
Auswirkungen der Pandemie
Diese Veränderungen sind wie in vielen anderen Bereichen einschneidend. Projekte, die auf Begegnung und Kontakt beruhen, sind nicht mehr durchführbar und nicht alles kann in den digitalen Raum verlegt werden. Eine Sterbebegleitung über Zoom ist zum Beispiel nicht denkbar. Zielgruppen, die nicht technisch versiert oder ausreichend ausgestattet sind, werden nicht erreicht. Besonders im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe ist dieser Zustand teils dramatisch. Hart erkämpfte Beziehungen zu schwer erreichbaren, häufig von Benachteiligung betroffene Zielgruppen zerbrechen.
Und selbst bei denen, die bisher an Online-Angeboten teilgenommen haben, stellt sich mehr und mehr ein Unwillen zum Besuch von digitalen Formaten ein. Auch für die Vereine selbst wird es eng: Fördermittel brechen weg und Mitglieder treten aus. Wichtige Entscheidungen müssen vertagt werden und eine sichere Planung ist schon lange nicht mehr möglich. Dabei ist das Engagement ungebrochen. Es haben sich neue Bedarfe entwickelt - Unterstützung beim Lernen oder die Hilfe beim Einkauf für Senior*innen -, für die sich immer wieder Freiwillige finden.
Chancen und Werkzeuge
Natürlich gibt es auch positive Entwicklungen, die vielleicht zu langfristigen Veränderungen führen werden: Wir haben zum Beispiel gelernt, dass Online-Treffen Zeit und Geld fressende Anfahrten unnötig machen und eine Vernetzung in ganz neuen überregionalen Dimensionen ermöglichen. Viele Vereine haben die Zeit intensiv genutzt, um ihr Selbstverständnis und den Antrieb ihrer Arbeit zu reflektieren, Ehrenamtliche haben sich weitergebildet. Mit viel Flexibilität und Kreativität gehen viele neue Wege und so wurden auch am Ende des Workshops Ideen und Tipps geteilt, wie die Zielgruppe erreicht werden kann, und Kontakte weitergegeben.
Fortführung erwünscht
Die Koordinierungs- und Fachstelle der Partnerschaft für Demokratie, die den Workshop organisiert hatte, freut sich über den gelungenen Austausch und über das Lob der Teilnehmenden: "Danke für die sehr gelungene Veranstaltung heute!", meinte zum Beispiel Johannes Dietrich vom weltbewusst e. V. und nennt Wunschthemen für weitere Werkstätten. Und Frau Dr. Eva-Maria Stange resümiert: "Das Web-Meeting war organisatorisch sehr gut strukturiert und hat in kurzer Zeit viele Anregungen gegeben. Am wichtigsten ist es, die sozialen Kontakte aufrechtzuerhalten, auch wenn man sich physisch nicht treffen kann." Das sehen wir auch so und es motiviert uns, weiterzumachen!
Falls Sie Fragen zu der Veranstaltung haben oder Themenvorschläge für zukünftige Workshops, wenden Sie sich gern an die Koordinierungs- und Fachstelle der Partnerschaft für Demokratie: 0351 2029 8382 oder fachstelle-lhp@aktion-zivilcourage.de.